Die Inselbevölkerung ist über all die Jahre ihren Bräuchen und Traditionen treu geblieben. Sie lebt größtenteils in kleineren Gemeinden und Ortschaften, Großstädte und Weltmetropolen sucht man auf den Azoren vergeblich. Selbst die Hauptstadt, Ponta Delgada auf der Insel Sao Miguel, ist mit noch nicht einmal 50.000 Einwohner eher eine Kleinstadt.
Das Leben auf den Azoren ist beschaulich und dem Rhythmus der Natur angepasst. Die Menschen leben vorwiegend von der Landwirtschaft, dem Weinbau und der Viehzucht. Auf manchen der Inseln leben beinahe mehr Rinder als Menschen.
Typisch für die Handwerkskunst der Inselbewohner ist das traditionelle Kunsthandwerk. Aus Maisblättern gewobene Teppiche, Blumen aus Stoff oder Fischschuppen, Keramikprodukte, geflochtene Körbe, Handstrickereien oder auch Tonkunstwerke gehören zu den Produkten, die die Azoreaner herstellen und die von den Touristen natürlich auch gern als Mitbringsel gekauft werden.
Unverhoffte Details lassen sich überall auf den Inseln finden. Zu ihnen gehören zweifellos die mit Mosaikbildern verzierten Gehwege. Auf einem Untergrund aus weißem Kalkstein wurden mit schwarzem Basalt von Hand kleine Kunstwerke geschaffen, die ihre Motive wie Boote, Anker oder Windmühlen, aus dem Inselleben schöpfen.
Die Ladrilhos, wie sie genannt werden, tanzen nur auf der Insel Faial etwas aus der Rolle. Hier nämlich sind es weiße Motive auf schwarzem Untergrund.
Wasser- und Windmühlen setzen bunte Tupfer in die Landschaft. Einige von ihnen sind noch in Betrieb und mahlen vorwiegend Mais.
Auf den Azoren wird oft und gern gefeiert. Die vorwiegend kirchlichen Feste haben vielerorts Volksfestcharakter. Zwischen Mai und Oktober finden die traditionellen Stierkämpfe statt. Sie werden vorwiegend auf der Straße ausgetragen.

Da der Tourismus noch in den Anfangsschuhen steckt, findet man auf den Azoren keine Bettenburgen. Hotels verschiedener Kategorien bieten vor allem in den größeren Ortschaften Übernachtungsmöglichkeiten an. In vielen Orten existieren Pensionen, an die sehr oft eine Gaststätte angeschlossen ist. In Ponta Delgada und auf der Insel Terceira gibt es Jugendherbergen und auf fast allen Inseln sind Campingplätze ausgewiesen. Die Unterkünfte sind teilweise in alten Herrenhäusern untergebracht. Sie sind liebevoll und gemütlich ausgestattet. Es lohnt immer, nach einem Privatzimmer zu fragen. Diese sind oftmals nirgendwo gelistet, aber die Azoreaner sind äußerst freundliche Menschen und lassen niemanden auf der Straße stehen.
Die Insel hat nicht allzu viel zu bieten, was eine ausgeprägte Shoppingtour rechtfertigen würde. Für Touristen dürften Kunsthandwerk und Souvenirs interessant sein. In einigen größeren Orten existieren Supermärkte und Boutiquen. Lebensmittel gibt es auf den Inseln überall zu kaufen, jedoch ist das Angebot nicht so reichhaltig wie in den Einkaufszentren, die wir gewohnt sind. Vielerorts bieten Tante Emma Läden ihre Waren an, die ihre Öffnungszeiten nach dem tatsächlichen Bedarf einrichten. Die Grundnahrungsmittel sind Brot, Käse, Milch und Tee von der einzigen Teeplantage Europas auf Sao Miguel.