Geschichte

Auch wenn es eine schöne Legende ist: ob die Azoren die letzten Reste des sagenhaften Atlantis sind, ist nicht bewiesen, auch wenn sie auf den ersten Seekarten an der gleichen Position verortet wurden, wie das von Platon beschriebene untergegangene Königreich. Etwas konkreter, aber nicht exakt wird es, wenn es um den Entdecker der Inseln geht. Ob es Diogo de Silves 1427 oder Velho Cabral vier Jahre später war, konnte bis heute nicht endgültig geklärt werden. Erst mit Heinrich dem Seefahrer wird die Geschichte des Archipels genauer dokumentiert. 1432 setzte er Tiere auf den Inseln aus, die zuvor, außer Fledermäusen über keine Säugetierpopulation verfügten.

Vögel dagegen waren auch schon vor den Entdeckern auf den Insel. Und so kamen die Azoren auch zu ihrem Namen. Die Ilhas dos Acores, die Habichtsinseln. Allerdings waren die Entdecker keine Ornitologen und erkannten nicht, dass die Habichte Bussarde waren. Der Name blieb jedoch auch nach der Aufklärung des Missverständnisses erhalten. Nach den Tieren kamen ab 1439 dann auch die ersten Menschen, um die Inseln zu besiedeln. Von Europa kommend gründeten sie zunächst Ansiedlungen auf den östlichen Inseln. Noch im 15. Jahrhundert wurden die Inseln der Zentralgruppe besiedelt, die westlichen Inseln folgten erst im 16. Jahrhundert. Neben den Seefahrern der iberischen Halbinsel fanden auch Menschen aus vielen anderen Ländern und Volksstämmen ihren Weg auf die Azoren. Im Laufe der Zeit entstand so das ebenso robuste wie liebenswürdige Volk der Azorenbewohner, die eine Mischung aus Juden, Mauren, Afrikanern und anderen europäischen Seefahrernationen wie England, Holland, Italien und Frankreich sind. Und wie so oft, macht es auch hier die Mischung. Ob Krankheiten, Vulkanausbrüche oder Erdbeben: Naturkatastrophen haben die Inselbewohner ebenso überstanden wie Kriege, Besatzungsmächte und Piraten. Das harte Leben weitab vom Festland hat die Menschen so widerstandsfähig gemacht, dass sie so schnell nichts umhaut.

Auf allen Inseln der Azoren ist die einzigartige Natur die größte Attraktion. Vulkane, Thermalquellen, verwunschene Kraterseen – die Landschaften der Inseln bieten hervorragende Voraussetzungen für einen nachhaltigen Ökotourismus. Der marinen Tierwelt kommt ebenfalls eine herausragende Rolle im Tourismus zu. Heute werden die Wale und Delfine nicht mehr gejagt. Das Beobachten der Meeressäuger hat den harten und blutigen Broterwerb des Walfangs abgelöst.

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