Das feuchte Klima sorgt jedoch für eine üppige Vegetation. Vor allem die Hortensien sind es, für die die Inseln bekannt sind. Kilometerlang erstrecken sich die blau blühenden Hecken entlang von Wegen, Wiesen und Wäldern. Ihre Blütezeit erleben sie im Juli und August. Viele der Pflanzen, die heute auf den Azoren vorzufinden sind, wurden von außerhalb eingeführt. Vor allem die Zugvögel waren es, die die Samen aus aller Herren Länder auf die Inseln trugen. Heute sind die Azoren ein gigantisches Gewächshaus mit Lorbeerbäumen, Baumheide, Wacholder, Farnen und Palmen, der japanischen Sicheltanne, Azaleen, Girlandenblumen, Aronlilien, wilden Callas, Kamelien sowie einer Vielzahl weiterer Pflanzen. Einiges von der ursprünglichen wilden Waldlandschaft fiel Rodungen zum Opfer, um den Boden zu kultivieren und Obst und Gemüse anzubauen.
Die Tierwelt beschränkt sich hingegen auf Kaninchen, Frettchen, Igel sowie Haustiere und vor allem Zugvögel, die hier Zwischenstation machen. Von den ursprünglich auf den Azoren beheimateten Tieren, lebt der Prido, eine Gimpelart, auf dem Archipel. Dafür ist die maritime Tierwelt um so reichen, gehören doch die Azoren zu den fischreichsten Gegenden der Welt. Allein 38 Walarten leben vor ihren Küsten, dazu Zackenbarsche, Barrakudas, Kugelfische, 20 Delphinarten und in den Kraterseen Barsche, Karpfen, Forellen und Hechte.
Früher wie heute leben die Azoreaner von den Walen. Ursprünglich gehörten sie zu den erfolgreichsten Walfängern und, seit der Walfang auch hier verboten wurde, führen sie die Touristen zu den Meeressäugern. Und selbst wenn es einmal nicht gelingt, einen Wal zu sichten, auf Delphine trifft man bei diesen Touren immer.